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Montag, 25. Juni 2012

Ukraine - 11.06 England - Frankreich in Donezk

In Donezk erwarteten uns bestimmt 35 Grad und strahlend blauer Himmel. Wir stiegen in den erstbesten Bus, bei dem wir glaubten das er Richtung Innenstadt fährt.Nach einer gefühlten Stunde sinnlosem Rumfahren, stiegen wir uns auf und liefen etwas die Hauptstraße von Donezk entlang.

Donezk ist das Zentrum des Kohlereviers Donbass und mit ca. 1,1 Millionen Einwohnern (mit Vororten) die fünftgrößte Stadt in der Ukraine.
Die ostukrainische Stadt ist auch Hauptstadt der gleichnamigen Oblast Donezk. Von 1924 bis 1961 führte die Stadt zu Ehren Stalins den Namen Stalino.

Irgendwann ließen wir uns in einem netten Restaurant nieder und gönnten uns die ersten Biere und den ersten Wodka. Ich aß mal wieder Soljanka und wir ließen uns es gut gehen bei 1A Wetter. Am Nachbartisch waren auch schon die ersten Russen oder Ukrainer beschäftigt sich quer durch die Cocktail Karte zu trinken und das um 10 Uhr morgens. Geil!

Später wurde sich noch im örtlichen Park, im Brunnen ausgiebig gewaschen nach 3 Tagen ohne Dusche. Nachdem man sich wieder einigermaßen sauber fühlte, ging es in die nächste Schickimicki Bar namens Barberry, nicht zu verwechseln mit Burberry.  Ausgezeichnet war der Hauswodka mit roten Beeren, den man auch ordentlich ins sich hinein schüttete und bei mir außerdem noch rote Flecken verursachte. Egal, wenn er schmeckt...

In allen Restaurants in Donezk gab es auch  kleine elektrische Rezeptionsklingeln an den Tischen, die mit elektrischen Piepern der Kellnern verbunden waren. Nur funktionierte das System nicht so ganz richtig, immer wenn ich was wollte kam keiner und wenn ich aus Gedankenlosigkeit drückte, kam gleich wer angeflitzt..

Ausrangierter VfL Osnabrück Bus in Donezk
Da Holger und Frank lieber in der Bar versacken wollten, macht ich mich alleine ein bisschen auf Erkundungstour durch Donezk, was ich aber auch nach 20 Minuten wieder abbrach, weil es einfach zu heiß war.

Irgendwann war es auch soweit auf und wir machten uns zum eigentlichen Heimspielort von Schachtar Donezk auf, wo heute das Vorrundenspiel der Gruppe D England - Frankreich steigen sollte.

Donbass Arena
Die Donbass Arena fasst 51.504 Plätze und ist bei der UEFA in der Klasse "Elitestadion".

Trotz der vielversprechenden Partie war das Stadion nicht ganz ausverkauft, was wohl auch an den Ticketpreisen und an der beschwerlichen Anreise zum Spielort lag.

Das Spiel kann man mit einem Wort beschreiben grottenschlecht. Ich hatte von Frankreich,die seit 21 Spielen ungeschlagen waren, sehr viel mehr erwartet. Und England hatte auch nur eine sehenswerte Offensivaktion und das war das Tor.


Aus England waren gut 4000 Fans mitgereist, die sich aber auch nicht oft hörbar machten. Franzosen waren vielleicht 2000 mit.

Nach dem enttäuschenden Spiel machten wir uns wieder auf zum Bahnhof, um noch was zu essen und den Zug Richtung Kharkov zu besteigen...





Freitag, 22. Juni 2012

Ukraine - 10.6 Kiew

Nachdem wir noch rechtzeitig den Zug gekriegt hatten, ging es wieder in die brüwarmen Abteile, um knapp 12 h weiter nach Kiew zu fahren. In Kiew sollten wir den Tag verbringen bevor es Abends weiter nach Donezk zum ersten Spiel der Engländer gehen sollte.

Im Zug ging es diesmal in ein 3.Klasse Abteil, wo die Liegen mitten auf dem Gang waren und nicht voneinander abgetrennt waren. Es war schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber mit ein bisschen Wodka und Bier im Blut, konnte ich auch da meine 8 Stunden Schönheitsschlaf kriegen.

In unserem Waggon trafen wir auch auf die ersten Franzosen, die eigentlich ganz ok waren, aber mit dem Völkchen werde ich trotzdem nicht so ganz warm. Zu allem Überfluss wollten sie auch am Anfang keinen Alkohol trinken und packten stattdessen lieber ihr Brot und eingelegte Sardinen dazu aus. Das hat gestunken!

Zum Glück hatten wir noch einen vierten Suffkumpanen im Form des Schaffners, der ganz begeistert von uns war und ordentlich mit becherte. Sowas wünscht man sich doch auch in Deutschland!

Kurzer Weltuntergang in Kiew
In Kiew angekommen wurden wir per Handschlag und vielen Glückwunschen vom Schaffner verabschiedet, danach brachten wir das Gepäck weg und man musterte die Bahnhofsgegend auf der Suche nach was Essbarem. Wir entschieden uns für die Pizzakette Calentano, wo man die Pizza schon für knapp 3 Euro kriegte.
Soljanka
 Hier probierte ich dann auch das erste Mal ,die in Osteuropa, bekannte Suppe Soljanka.

Bei der Soljanka werden Schtschi (Kraut, saure Sahne) und Rassolnik (Salzgurken, Gurkenbrühe) vereinigt und es werden verschiedene Zutaten wie Oliven,Kartoffeln, Speck oder Zwiebeln dazugegeben. Sehr sehr lecker muss ich sagen!
 
 Nach den ersten Bieren am Tag und mit etwas
Platz der Unabhängigkeit
Essen im Magen ging es Richtung Platz der Unabhängigkeit(Majdan Nesaleschnosti), in deren Nähe die Fanmeile auf dem großen Boulevard Chreschtschatyk errichtet wurde. 

Bei bestem Juniwetter und bestimmt 32 Grad verbrachten wir die Zeit bis zur Weiterfahrt in verschiedenen Lokalitäten und wanderten durch die Nebenstraßen des Boulvards. Das perfekte Urlaubsfeeling!


Da Kiew nochmal am Freitag und Samstag beehrt werden sollte, beließ man es heute beim Schimmeln in der Sonne und beim Wodka trinken. 

Mit zunehmender Zeit wurden meine beiden Mitfahrer auch immer redseliger und quatschten die hiesige Frauenwelt an. Holger war selber überrascht, als zwei 19 Jährige auf sein Angebot eingingen und mit, in das schon am Morgen, beehrte Calentano kamen. 


Es stellte sich heraus das sie Studentinnen waren und auch schon ein paar Wochen in Deutschland verbracht hatten. Man verquatschte die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges und tauschte Nummern aus ,um sich am Freitag die Stadt von den Beiden zeigen zu lassen und den Tag zu verbringen.


Davor hieß es aber erstmal Donezk und Kharkov einen Besuch abzustatten....
Unabhängigkeitsdenkmal

Montag, 18. Juni 2012

Ukraine - 9.6 Deutschland - Portugal

Am Freitag Morgen ging es dann endlich Richtung Ukraine. Nach kurzweiliger Zugfahrt mit Umstieg in Linz wurde Budapest am späten Nachmittag erreicht. Mit uns im Zug waren schon gut 50 Deutsche, die das gleiche Ziel wie wir hatten. In Lemberg sollte morgen Abend das erste Spiel der Deutschen stattfinden.

Budapest-Keleti
In Budapest wurden die 2 h bis zum Abfahrt des Nachtzuges,mit dem man übrigens bis nach Moskau fahren kann, in einer kleinen Eckpinte in Bahnhofsnähe verbracht. In der auch 2-3 unseriöse Gestalten,  mit eindeutigen Tätowierungen, rumhingen.

Mittlerweile war unsere Reisegruppe auf 4 Leute angewachsen, wovon aber nur 3 Leute ein gültiges Ticket für den Nachtzug hatten. Was in unseren Gefilden zu Problemen geführt hätte, wurde in Osteuropa mit einer kleinen Summe an den kooperativen Kontrolleur umgangen.




Karpaten
So wurden dann die 19 h Zugfahrt bis Lviv mit 4 Personen in dem schon ohnehin kleinen und bestimmt 45 Grad heißen 3er Abteil verbracht. Als man endlich irgendwie Schlaf gefunden hatte, wurde man schon von den unwirschen Grenzpolizisten geweckt und die Reisepässe wurden eingesammelt. Bei dem Vorgang wurde auch der ganze Zug an die breiteren Schienen in der Ukraine angepasst. Dieser ganze Vorgang dauerte 3 Stunden.

Bahnhof in Lviv
Endlich in Lviv am Samstagmorgen angekommen wurde Geld getauscht,Gepäck abgegeben und die restlichen Zugtickets abgeholt. Nachdem man erfolgreich die Taximafia abgewimmelt hatte, ging es rein in den Bus und ab in die Innenstadt.

Lemberg ist mit 734.000 Einwohner die siebtgrößte Stadt der Ukraine.Lemberg liegt am Fluss Poltwa, etwa 80 km von der Grenze zu Polen entfernt. Es ist die wichtigste Stadt der Westukraine. Manche Westukrainer, die sich gegenüber der weitgehend russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine als die eigentlichen Ukrainer sehen, bezeichnen sie sogar als die „heimliche Hauptstadt der Ukraine“.




In der Innenstadt wimmelte es schon von Deutschen, Faschingsverwirrten, geführten Vip-Touren und sonstigen Gestalten.

Man ließ sich in einem kleinen Bistro nieder, was von der ganzen Familie geführt wurde. Für zwei Bier und ein Schnitzel mit Pommes zahlte man hier 4,20 €. Spätestens da war mir bewusst ich bin in Osteuropa. Praktisch war auch das die Toilette direkt über die Küche erreichbar war, in Deutschland unvorstellbar.

Im Laufe des Tages fanden wir uns in einer Pinte mit zwei ziemlich lattenvollen Ukrainern wieder, wovon der eine einen blutverkrusteten Zeigefinger hatte, was ihn aber überhaupt nicht juckte. Nachdem man ein paar Runden zusammen genommen hatte, merkte Holger beim Aufbrechen das seine Jacke weg war.

Die Zivis




Auf einmal sprachen uns 5-6 junge Ukrainer an, die auch in dem Laden waren. Sie wollten uns umbedingt die Jacke wieder besorgen, obwohl es Holger nicht so wichtig war und wir die Jacke eh schon abgeschrieben hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Stadtkern.

Nach 10 Minuten stand einer von den Typen urplötzlich mit der Jacke vor mir und gab sie mir.

Wir waren so baff, dass wir darauf bestanden alle auf ein Bier einzuladen.Es stellte sich dann heraus das es "Zivilpolizisten" waren, die extra zur Euro 2012 eingestellt wurden.

Arena Lviv


Bald danach machten wir uns auch auf den Weg zur 12 km entfernten Arena Lviv, die 34.915 Plätze fasst und am 29.10.2011 eröffnet wurde. Um das Stadion herrschte Brachland und der Parkplatz war erst halbfertig gestellt. Im Stadion funktionierten dazu auch noch die Drehkreuze nicht, so mussten alle durch die Nebeneingänge geleitet werden und jede Karte einzeln abgeharkt werden.


Aus Deutschland waren ca. 8.000 Leute angereist, viele auch extra nur für dieses Spiel. Das Spiel begann mit einer guten Druckphase von den Deutschen, aber danach kam nicht mehr viel. Das Spiel lief die meiste Zeit im Mittelfeld ab und es gab wenige Torchancen. Zum Glück erlöste Mario Gomez den Pöbel mit dem Siegtreffer zum 1:0.


Die Stimmung war die gesamte Spielzeit eher mäßig bis schlecht. Ich war eh eher auf die Spiele der Engländer gespannt. 


Wir mussten schon 10 Minuten früher los, um ein Taxi zum Bahnhof zu kriegen und den Zug nach Kiew zu kriegen, der schon um 0.26 losfahren würde.


Insgesamt war es ein erster super Tag. Geiles Wetter gehabt,günstig gegessen und die ein oder andere nette Bekanntschaft gemacht, aber das war ja erst der erste Tag in der Ukraine...




Dienstag, 5. Juni 2012

Vorbereitung - 9.6 - 16.6 Ukraine

Vorbereitung

Am Freitag startet unsere Reise in die Ukraine.Unterwegs sein werde ich mit zwei Kollegen aus Würzburg und Fulda. Wir starten morgens in Würzburg über Linz und Budapest nach Lemberg, wo das erste Spiel der Deutschen gegen Portugal am Samstag, statt findet.


Direkt nach dem Spiel geht es mit dem Nachtzug, den wir wie alle anderen Züge schon über die ukrainische Bahnseite gebucht haben, Richtung Kiew. Wir werden durchgehend mit Nachtzügen unterwegs sein, für die wir isngesamt nur 41 Euro bezahlt haben. Das kann man sich eigentlich kaum vorstellen, wenn man bedenkt wie groß die Entfernungen in der Ukraine sind.

In Kiew werden wir einen Tag Aufenthalt haben, bevor es dann Sonntagabend gut 800 Km mit dem Zug nach Donezk geht.


In Donezk werden wir dann auch den Tag verbringen und uns Abends Frankreich - England um 19 Uhr Ortszeit angucken. 


Anschließend werden wir nach Charkov durchstarten und da zwei Nächte verbringen und zur Abwechselung nicht im Zug schlafen. Wir haben über die Seite http://rooms4free.org.ua/ Kontakt zu einem Ukrainer aus Charkov gefunden, bei dem wir die zwei Nächte verbringen.

Die Seite wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, gegen die überteuerten Hotelpreise mobil zu machen und Fußballfans eine meist kostenlose Übernachtungsmöglichkeit anzubieten.

In Charkov erwartet uns dann am Mittwoch das zweite Gruppenspiel der Deutschen. Die im Klassiker gegen Holland ranmüssen. 


Als letzter Spielort steht dann noch die Haupstadt Kiew auf unserem Plan, in der ich schon letztes Jahr im Oktober war. In Kiew steht am Freitag Abend das Spiel England - Schweden der Gruppe D an. 

Am Samstag Mittag startet dann der Flieger von Kiew-Borispol Richtung Heimat.

Ich werde euch so gut wie es geht über meinen Blog euch auf dem Laufenden halten oder
wenn dies nicht möglich ist, werdet ihr alles nach meiner Reise hier lesen.


Samstag, 2. Juni 2012

Impressionen aus Edinburgh


   
Kaufhaus Jenners
Denkmal für Sir Walter Scott



Edinburgh Castle und davor die National Gallery of Scotland








Freitag, 1. Juni 2012

Tag 2 - 16.03-19.03.2012 Edinburgh und Motherwell

Tag 2


Am nächsten Tag bestand unser Frühstück aus ein paar Sandwiches von Tesco, die wir in der Bahn Richtung Edinburgh Main Station, verspeisten. Am Bahnhof angekommen, lösten Tickets für den Zug nach Motherwell, wo heute das Spiel Motherwell FC gegen Aberdeen FC in der ersten schottischen Liga steigen sollte.

Am Gleis trafen wir noch auf Frank aus Würzburg, den ich letztes Jahr beim Fußball in Würzburg kennengelernt habe. Er war mit einem Kumpel unterwegs, die auch  Motherwell  und am nächsten Tag das Stadtderby, zwischen Heart of Midlothian und Hibernian Edinburgh mit einem Besuch beehren wollten.

Die 30.311 Einwohner fassende Stadt wurde nach einer Stunde erreicht. Früher war Motherwell der wichtigste Standort der Stahlproduktion in Schottland, was Motherwell den Spitznamen "Steelopolis" einbrachte. In den 1980er und 1990er Jahren kollabierte die Stahlproduktion jedoch allmählich, wovon sich Motherwell bislang noch nicht richtig erholen konnte und heute eine der höchsten Arbeitslosenquoten Schottlands hat.

Fir Park in Motherwell
Zügig wurde die triste Innenstadt hinter sich gelassen und an Mangel an Alternativen in einem italienischen Restaurant niedergelassen um noch eine Kleinigkeit zu essen und das erste Cider des Tages zu trinken.

Am Stadion erhielt man problemlos noch Karten für die Haupttribüne, bevor es allerdings ins Stadion ging. Machte man sich noch auf dem Weg in den nahelegenden Jim Beam Pub. In diesem wurde aber nicht nur Jim Beam getrunken, sondern unter anderem Koks auf der Herrentoilette durchgezogen und diverse Biersorten ausgeschenkt.

Wir blieben aber an diesem Tag bei Bier und Cider und widmeten uns noch dem Spiel der Glasgow Rangers und tauschten noch einige Reisegeschichten aus.

Im Stadion ließ man sich auf einer schönen Oldschool-Tribüne mit Holzstühlen nieder. Sowas wäre bei uns undenkbar. Im Fir Park fanden sich heute 4637 Zuschauer um das Spiel der beiden Kontrahenten zu sehen.


Das Spiel war insgesamt auf einem niedrigen Niveau und wurde nur durch das einzige Tor am Tage aufgelockert.Das Motherwell in der 22.Minute erzielte. Nach dem Spiel ging es im Laufschritt zum Bahnhof, um den Zug zu erreichen.


In Edinburgh wurde dann noch im Pub Abendbrot gegessen und da wir Beide ziemlich müde waren, ging es auch bald ins Hotel und der Tag wurde in der Hotelbar nochmal Revue passiert.


Und morgen sollte ja der Höhepunkt der Reise sein..


Altes Haus in Edinburgh